Familie Ising in München: 2020

Sonntag, 27. Dezember 2020

Essen in der Quarantäne

Ihr Lieben Zuhause und in der Welt. Nun sind wir schon ein paar Tage in Peking. Ich wollte aber unbedingt noch ein paar Essensbilder aus unserer Quarantäne posten.

Im Gegensatz zum Isi in Shanghai wurden wir drei in Shenyang sehr gut versorgt. Es gab drei Mahlzeiten am Tag, die von einer voll vermummten Person geliefert wurden. Das Essen war oft viel zu viel, manchmal lecker, manchmal weniger lecker. Wir haben in der Quarantäne noch zusätzlich eine Packung Vollkornbrot und ein Glas Lindt-Schokoaufstrich gegessen. Verhungert wäre niemand. Es war alles dabei, Joghurt, Obst, Gemüse, Küchlein, Brötchen, Salat, Gemüse, sehr viel Fleisch und manche Sachen konnten wir nicht so richtig identifizieren.

Versüßt haben wir uns die Nachmittage mit leckeren Keksen, Küchlein, Lebkuchen, Dominosteinen ..... und so weiter. Wir hatten ja schließlich 6 Koffer dabei.

Nach einer Woche wiederholten sich die Essen fast exakt. Wir hatten schnell ein großes, schlechtes Gewissen vieles wegzuschmeißen. Zum einen, weil niemand von uns das kennt, Reste werden aufgehoben und am nächsten Tag gegessen und zum anderen haben wir einen riesigen Berg Müll produziert.

Schaut selbst!

Unsere süßen Reserven!

Der Essenslieferant

Frühstück

Gute-Laune-Macher

Notfall-Abendessen

Der finale Müllberg

Bye Bye unseren lieben Essenslieferanten

Dienstag, 1. Dezember 2020

Unsere erste Quarantänewoche

Nachdem nun einige Tage der Zugriff auf Blogspot gesperrt war und jetzt wieder erreichbar ist, ergreife ich gleich die Chance und versuche ein paar Eindrücke unserer Quarantäne-Zeit zusammenzufassen.

Nachdem wir am Mittwoch-Abend, den 18.11., hier im Renaissance-Hotel in Shenyang angekommen waren und unser Hotelzimmer bezogen hatten, war ich maßlos traurig und enttäuscht über den nicht vorhandenen Rückzugsraum und über beengte Sitz- und Arbeitsmöglichkeiten. Ich wurde vom Regierungspersonal noch auf den nächsten Tag vertröstet, aber auch der brachte kein größeres Zimmer.

Nach der ersten Nacht packten wir etwas optimistischer unsere Koffer aus und machten es uns so weit wie möglich gemütlich. Wir hatten gute Bücher dabei, eine Yogamatte, Süßigkeiten und Kekse zum Trösten und unser tägliches Kaffee-/Tee-Ritual, Spiele und genügend Soft- und Hardware.

Nach fast 2 Tagen Dauerschlaf fanden wir alle unseren Rhythmus.
Frühsport, 9:00 Uhr Frühstück, Homeschooling, Mails & WhatsAppen schreiben (Jippie, wir hatten noch Zugriff auf alle Social Media), Bilder posten, 12:00 Uhr Mittagessen, Chill-Pause, Hörbuchhören, nochmal Arbeitszeit bis 15:30 Uhr, Kaffee&Kekse, Escape und Exit Room spielen, Basteln, Instagram, Lesen, Gaming, Abendessen, Tanzmeditation, Kniffel, Tagebuch schreiben, telefonieren, malen, Film schauen, Blog schreiben, Mails und alle anderen Themen beantworten. Diverse Coronatests gab es zur Abwechslung auch, Bluttest, Abstrichtest - die Ergebnisse haben wir leider nie erhalten.
Echte Langeweile kam quasi nie auf.

Wir waren super im Flow. Und wider Erwarten hat das Zusammenleben auf so kleinem Raum sehr gut geklappt. August musste mal in seine Sing-Ecke geschickt werden, hat in der Quarantäne die App Garage Band entdeckt, damit selbst Musik gemacht und Hörbücher gesprochen - zum kaputt lachen.

Wir konnten täglich die Aussicht über zwei riesige Fenster "genießen", öffnen ließen diese sich leider nicht. Man blickte auf viel Wohn-Ghetto, Industrieanlagen, tanzende Chinesen, lustig parkende Autos, große chinesische Zeichen und einen See.

Wir standen fast täglich mit Andrea, am anderen Ende des Flures, im WeChat-Austausch und haben uns mit einer weiteren Familie angefreundet, die auch aus München kommen. Sie haben 3 Kinder und ein Sohn wird zukünftig mit August in eine Klasse gehen. Alles natürlich virtuell über WeChat oder MS Teams.

So sagen wir der alten Welt langsam auf Wiedersehen und der neuen Hallo!

Wo sollen die Koffer hin ... und wir 😢?

Morgens in Shenyang

Hier findet jeder einen Parkplatz!

Erster Schnee

Morgentliches Tanzspektakel

Blumen von Isi.
Sie haben Leben und Farbe in das Zimmer gebracht!

Schon wieder ein Bluttest 😢

Adventsvorbereitungen -
Herrnhuter Stern basteln!

Der tägliche Essenslieferant

JMA im Homeschooling

August bei den Geschichtshausaufgaben

Lese- & Legoecke 😂
Optimale Raumausnutzung.

Freitag, 27. November 2020

Abflug nach Shenyang

Mit einem vollgeladenen Mietwagen ging es am Sonntagnachmittag, 15.11.2020, nach Frankfurt. Ich war ganz traurig über den Verkauf unseres VW Busses, muss aber gestehen es hat Spaß gemacht mit dem Mercedes Vito durch das Land zu fahren.

Eingecheckt im Hotel konnten wir auf dem Zimmer noch ein Schnitzel von der Oma genießen. Montagmorgen, den 16.11., hatten wir einen Termin zum Corona testen, es musste entsprechend der Auflagen der chinesischen Behörden ein Kombi-Test aus PCR-Test und Anti-Körpertest durchgeführt werden. Mit viel fragen fanden wir das schlecht ausgeschilderte Medical Center, dass sich außerhalb des Flughafens befindet. Dort herrschte ein großes Chaos und die Ärzte schienen wenig Spaß an ihrem Job zu haben. Mit Blutergüssen, einem leicht traumatisierten Kind und völlig verfroren waren wir um 12 Uhr fertig.

Aufgrund der Corona-Lockdown bedingten Schliessungen, gab es Essen am ganzen Flughafen nur in wenigen Shops oder im Rewe zu kaufen. Bars, Cafes und Restaurants hatten geschlossen. Die Sitzgelegenheiten auf den Gängen waren nicht wirklich einladend. Aber so durften wir nun fast zwei Tage unsere Nahrungsmittel auf Fluren zu uns nehmen.

Nachdem wir die Testergebnisse hatten, mussten diese an eine chinesische App übertragen und vom chinesischen Konsulat freigegeben werden. Das war auch noch mal ein Zitterpartie. Dienstagmorgen, 17.11., hatten wir die Freigabe.

Schon am Montag haben wir Andrea L. im Testbereich getroffen, eine BMW Kollegin, Nachbarin und Bekannte aus der Lerchenau. Sie geht auch nach Peking, wir sind zusammen geflogen und dürfen auch die Quarantäne im gleichen Hotel durchstehen. Wir konnten uns in dem ganzen Procedere gegenseitig beistehen, was ich wirklich sehr hilfreich und beruhigend fand.

Das Einchecken ging zügig und problemlos. Die einzige Lufthanse-Lounge, die geöffnet hatte, hatte Bananen, kleine Sandwiches und Brez’n im Angebot. Mit einem Kaffee oder Tee durfte man das Essen jedoch nur irgendwo außerhalb der Lounge einnehmen.

Unser Flug ging dann pünktlich um 21:50 Uhr. In der ersten Reihe sitzend, wurden wir noch vom Kapitän gegrüßt. Dankeschön an Stefan G.😍, auch für Flugdaten und -informationen. Am Ende des Fluges kam der Kapitän sogar noch auf ein Schwätzchen vorbei, da wir die letzten waren, die aussteigen durften.

Das Einreisen in China/ Shenyang war eine große Angelegenheit. Hunderte von Ganzkörper-verpackten und vermummten Helfern haben uns auf Plätze und an Tische verwiesen, wollten QR Codes haben und Dokumente ausgefüllt bekommen u.s.w.. Wir mussten nochmal einen Corona-Abstrich-Test machen und hatten am Ende tatsächlich unsere Koffer. Dieses Abarbeiten der Stationen hätte vielleicht 30 Minuten gedauert, ich hatte jedoch im Stress in einer App meine Reisepassnummer in der Health Declaration von Jakob hinterlegt. In meiner stand am Ende dann die von Jakob. Dies konnte leider nicht im System behoben werden und so waren wir am Ende sicher 2 Stunden unterwegs. Mir kamen die Tränen als ich in der Ankunftshalle mit einem Schild "Fam. Ising - BMW" begrüßt wurde.

Der Bus brachte alle BMW´ler - Andrea, einen BMW Kollegen aus Shenyang und eine weitere Mutter mit 3 Kindern aus München und uns - sicher ins Hotel. Nach 1 1/2 Stunden Fahrt, kamen wir im Renaissance Hotel hier in Shenyang an. Da gab es nochmals Tränen, denn die Jungs und ich sollten in nur einem Zimmer untergebracht werden. Die Vertreterin der Regierung, die uns hier betreut, vertröstete mich auf "morgen" und so bezogen wir unser Quarantäne-Lager in Shenyang.